Die Sagen von Misrah 5 - "Kiss 'em, they're irish" (german)

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Die Sagen des Misrah 5- "Kiss 'em, they're irish"
(german)

by Misrah

Die Wanderschaft auf war schon eine beschwerliche Sache, dachte Misrah bei sich. Aber so wollt's die Satzung eben. "Auf Schusters Rappen" hatt' es da geheiáŸen und so hielt er's eben Wohl oder áœbel auch damit. Es galt die Tradition und Sitten ihres Handwerks hochzuhalten, ganz abgesehen davon das wohl nur der Deibel wissen mochte ob nicht sein Meister aus der Ferne ab und an auch ein Auge auf sein Tun haben mochte.

Nun, der schá¶ne Frá¼hlingstag und der lebendige Duft der weiten Felder und Wiesen hatten gewi០fá¼r Manches entschá¤digt. Aber das nimmer endende Fu០vor FuáŸ, und Schritt nach Schritt laugte irgendwann auch den enthusiastischsten Wandersmann aus. Und zu Denen wollte er sich nicht mal zá¤hlen. Das stá¤ndige Auf und ab der irischen Há¼gel hatte indess sein áœbriges dazu getan, dass ihm die Fá¼áŸe nun brannten wie die Há¶lle, er jeden Muskel schmerzhaft spá¼rte und der Rucksack ihm wie Blei auf den Schultern zu lasten schien.

So war er denn auch froh als er als er á¼ber einen Há¼gelkamm mehr hiná¼berstieg, nur wenige Meilen entfernt am Ende der schmalen LandstraáŸe, in den letzten Strahlen der sinkenden Sonne ein kleines Dorf erspá¤hte.

Das hiesige Landvolk, soweit zumindest seine bisherigen Erfahrungen, war ein recht freundlicher Menschenschlag und so war er denn auch zuversichtlich, dass er hier eine Herberge fá¼r die Nacht finden wá¼rde. Und wenn sich denn vielleicht auch kein Gasthaus finden mochte. Fá¼r etwas Handgeld wá¼rde ihn schon jemand in Stube oder Scheune fá¼r eine Nacht unterkommen lassen. Er war da nicht von groáŸem Anspruch und wenn sich dann hier villeicht auch noch etwas Besseres als sein karger Proviant finden lassen mochte, dann wollt er's mehr als zufrieden sein.

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Das Schicksal schein dem jungen Wanderer gewogen, denn wie er so durch die gepflasterte, menschenleere Hauptgasse zwischen den alten Fachwerkhá¤usern schritt. Denn was er da durch das Halbdunkel des Dorfes, nur spá¤rlich erhellt durch ein paar wenige intakte StraáŸenlaternen, ausmachte, schienen ihm grad die Lichter eines Wirtshauses zu sein.

Warmes Licht schien durch die aus buntem Glas zusammengesetzten Fenster hinaus in die beginnende Nacht. Der gedá¤mpfte Klang von Lachen, Reden und Geigenspiel drang á¼ber die verwitterten, há¶lzernen Fensterbá¤nke hinaus auf den Platz.

"Na, das ká¶nnte doch wohl ein heit'rer Abend werden!" dachte sich der Zaubergeselle, als er in die Schá¤nke trat. Gut besucht war sie augenscheinlich, was ihn nicht wunderte da wohl die Einz'ge weit und breit und ein gar frá¶hliches Volk hatte sich Im heimeligen Ambiente dieses alten Gemá¤uers zu Umtrunk und Musik zusammengefunden.

Im einen Eck versuchten sich ein paar im Billard, an den althá¶lzernen Tischen wurde fleiáŸig gezecht und Karten gespielt und zwei junge Burschen wirbelten ihre Má¤dchen zum Lied eines stá¤mmigen Geigers á¼ber die Tanzflá¤che. Ja, selbst der Tabakrauch schien einher zu tanzen im gelben Licht der Lampen unter den schweren Balken der niedrigen Decke.

Bei diesem Treiben wollt er gern dabei sein, beschlo០er. Doch erst galt sich um ein Nachtlager zu bemá¼hen. So durchma០Misrah zielstrebig den Raum und dem Wirt hinter dem Tresen zu.

"Guten Abend, guter Mann!" er muáŸte die Stimme merklich heben, um sich dem grobschlá¤chtigen mit dem Schnauzbart gegen die umgebende Gerá¤uschkulisse verstá¤ndlich zu machen. "Sagt, habt Ihr noch ein Zimmer zu vergeben?" Der Wirt musterte ihn belustigt. Ein junger Mann mit weiáŸem Haar, das war freilich Nichts was man hier drauáŸen alle Tage sah. Aber was sollt's. Nun wart's ja nicht gerade so als ob die Welt hier ein und aus ginge und wenn der Bursche das passende Geld mitbrachte, so sollt's ihm grad' Recht sein.

"Auch Euch einen guten Abend, junger Freund. AuáŸer Euch habe ich derzeit nur einen Gast." Er nickte mit dem Kinn in Richtung eines Rotbá¤rtigen, der mit einem Glas in der Hand der frá¶hlichen Runde an seinem Tische gerade irgendeine Geschichte zum Besten zu geben schien. "Und somit ja, wenn's Euch nicht stá¶rt im Voraus zu zahlen, so seid mir gern willkommen."

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Der Rucksack war verstaut, die Kleidung gewechselt und die Dusche um hatte ihm nicht nur den trock'nen Schwei០des harten Tages abgewaschen, sondern auch die Lebensgeister wieder geweckt. Ein unschá¤tzbares Vorrecht der Jugend: Von vá¶lliger Erschá¶pfung bald wenn angebracht sogleich zu neuer Kraft zu finden. Und so mischte sich der junge Zaubergeselle frohgemut unter die feiernde Menge. Man scherzte und lachte aller Seitens miteinander und nachdem er nach einer launigen Runde Billard seinen zweiten Krug von dem feisten Schankwirt holte, fiel sein Blick wieder hiná¼ber auf den Bá¤rtigen.

Der hochgewachsene Rothaarige, er mochte wohl etwa Mitte Zwanzig sein, hatte sich auf der Lehne einer Eckbank gesetzt und ergá¶tzte mit Kartenzaubertricks und sichtlichem Spa០die kleine Zuschauermenge, die sich um ihn gesammelt hatte. Seine Fertigkeit dabei war recht beeindruckend. Da lie០er den Kartenstapel weit von einer in die andere Hand knattern, dort warf er sie in breitem Fá¤chern in Luft und fing sie im Ganzen wieder auf, wá¤hrend er seine Darbietung mit lautstarken, humorigen Sprá¼chen unterstrich. Das Alles war recht erheiternd und auch der Zaubergeselle lehnte sich im Hintergrund an einen Holzbalken, wá¤hrend er der Darbietung des Há¼nen interessiertn folgte und ab und an an seinem Bier nippte.

Komisch wurde ihm die Sache allerdings, als der angeheiterte Rotbart schlieáŸlich begann, mit den Karten zu jonglieren. Nun wá¤re dies allein ja vielleicht noch menschenmá¶glich gewesen. Doch nach einer Weile begann er sie in Mustern und Linien, abseits jedweder Gesetze der Physik, in der Luft umhertanzen zu lassen. Die betrunkene, johlende Menge stá¶rte das freilich wenig. Was konnte es in ihren Augen auch schon Anderes sein als ein zwar unerklá¤rlicher, aber lediglich gut gemachter Zaubertrick.

Nachdem er seine Vorfá¼hrung beendet hatte, lie០Rotbart den Kartenstapel wieder in der Gesá¤áŸtasche verschwinden und verbeugte sich zweimal á¼bertrieben tief, die Hand auf der Brust, vor seinem euphorisch applaudierenden Publikum.

"Danke, danke, Freunde! Und wenn es Euch gefallen hat, dann denkt auch an des armen Ká¼nstlers trock'ne Kehle." Er reichte seinen schwarzen, weitkrá¤mpigen Filzhut dem Volke dar und so manch einer gab den ein oder anderen Euro. Danach verteilte sie die Meute schnell wieder á¼ber den Raum und vergná¼gte sich anderweitig.

Rotbart hatte sich gerade wieder auf der Bank niedergelassen und nahm einen tiefen Zug aus seinem Kruge, als Misrah an seinen Tisch trat und ihn unverhohlen ansah. Irgendetwas war im Blick, hinter dem merkwá¼rdigen Lá¤cheln dieses Já¼nglings, dass ihm nicht behagte.

"Ein paar nette Tricksereien, die Ihr da beherrscht, Kamerad." Der Bá¤rtige stellte sein Bier auf dem Tische ab und musterte ihn, halb geschmeichelt, halb miáŸtrauisch. "Dank' Euch recht fá¼r das Lob."

"Und erst das was dará¼ber hinausging. - Wahrlich kein schlechtes Handwerk..." - Der Rotbart seufzte und baute sich vor Misrah zu voller Grá¶áŸe auf. Ihn um gut eineinhalb Ká¶pfe á¼berragend, blickte er seinem Gegená¼ber forschend direkt in die Augen.

Der hielt dem Blick má¼helos stand und lá¤chelte spitzbá¼bisch als er entgegnete:

"Diese Nacht ist tiefes Schwarz, nicht war Freund?

"Und nun, da unser Zwei sind, so schwarz wie keine sonst."

Wá¤hrend er in diesem fest einstudierten Erkennungsverse ihrer Zunft antwortete, schwand das MiáŸtrauische aus dem Blick des Bá¤rtigen und wich einem erfreuten, breiten Grinsen. Mit lautem Klatschen schlugen die beiden Má¤nner die Há¤nde ineinander und klopften sich gegenseitig herzlich auf den Rá¼cken.

"Ja, verdamm' mich! Welche Freude! Da treffe ich hier inmitten von Fremde doch einen Bruder." polterte der Ire lachend in seinem starken Dialekt. "Cormac! Cormac ist mein Name!"

"Mich freut's nicht minder, Kamerad Cormac." versicherte der andere Zaubergeselle. "Misrah nennt man mich. Es ist mir gleichfalls eine Freude Euch kennen zu lernen."

"So seid auch Ihr auf der Waltz? Ich hab' sie grad zu Ende und bin nun auf dem Wege zurá¼ck zu meines Meisters Haus." - "Bei mir ist noch eine Weile bis dahin, aber wenn's weiter zu solchen glá¼cklichen Begegnungen fá¼hren mag, dann sei's drum." Beide Má¤nner lachten lauthals. "so seid auch Ihr Ire, oder?" - "Nein, aus den Staaten komme ich."

Cormac blickte fá¼r einen Moment verdutzt drein, dann brach er erneut in schallendes Gelá¤chter aus, als sein Blick auf das Medaillon um Misrahs Hals fiel. - "Seid versichert, mein Freund. Wá¼rde ich Dies nicht tragen, so verstá¼nd' ich hier wei០Gott kein einz'ges Wort. - Wer immer je behauptet hat Ihr Iren sprá¤chet Englisch, der kann Euch nie getroffen haben." Cormac wischte sich eine Lachtrá¤ne aus dem Augenwinkel. "Misrah, teurer Freund. Ihr seid mir ein Kamerad nach meinem Herzen. - So kommt, auf! LaáŸt uns den Abend feiern! Wer mag schon wissen ob wir den Ná¤chsten noch sehen."

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Es wurde ein recht heiteres Beisammensein. Die beiden Gesellen tranken reichlich von den ká¶stlich bitt'ren Biere, tauschten sich á¼ber ihre Reisen und Abenteuer aus und zoteten, wie's ebenso der Brauch war, auch á¼ber ihre Meister und deren Eigenheiten nicht zu knapp.

SchlieáŸlich setzten sich zwei grobe Burschen zu Ihnen und schlugen ein Pokerspiel um Geld vor. Und die beiden gut angetrunkenen Gesellen wollten sich's darum nicht zu schade sein. Und so tat man wie gesagt. Schon bald geriet man in Spiellaune und im Nu lagen nicht schlechte Summen auf dem Tisch. Hin und her ging's und wechselte dann doch abermals.

Nun ist's mit einem Hexer oder Magier normalerweise freilich nicht gut Kartenspielen und há¤tte es einer der Beiden nur gewollt, er há¤tte wohl haushoch gewonnen. Aber sie spielten nicht des Geldes wegen. Was Alchemisten á¼ber Jahrhunderte versucht hatten, war Ihnen bloáŸe Fingerá¼bung. Was sie antrieb war der Spa០am Spiel. Zu beobachten wie das Geschick jedes Spielers und des Glá¼ckes Launen es wohl fá¼gen mochten. Ganz abgesehen davon dass keinem der Beiden je auch nur im Traume eingefallen wá¤re in einem Spiel zu betrá¼gen, an dem ein Handwerksbruder teilnahm.

"Vermalledeites Glá¼ck!" der grá¶áŸere der Burschen, sie mochten wohl in Misrahs Alter sein, schlug wá¼tend auf das Holz der Tischplatte, als Cormac eine weitere Runde gewann und zufrieden lá¤chelnd den Gewinn einstrich." - "Grá¤m' Dich nicht, Freund. Fortuna ist ein bá¶ses Weib." versuchte der Rotbá¤rtige in scherzhaftem Tone zu beruhigen. "So seid Ihr fá¼r noch eine Runde gut?" - "Zum Teufel, nein! Ihr habt mich schon genug geschrá¶pft. Ich hoff' Ihr seid's zufrieden und erstickt an diesem Geld."

Der breit gebaute Irenbursche und sein nicht minder stá¤mmiger Kumpan erhoben sich wá¼tend und verzogen sich in Richtung des Tresens. "Wer spielt, der sollt' auch verlieren ká¶nnen." raunte Misrah in verstimmten Tone. "Doch Manche ká¶nnen's eben nicht", lachte Cormac, "und uns soll's Recht sein. Wenn auch schon der Mensch Nichts taugen mag: Sein Geld soll mir gerade gut genug sein fá¼r einen weit'ren Humpen!" Die immer noch heit're Art seines Kameraden besá¤nftigte Misrahs Zorn und bald waren die beiden Strolche wieder vergessen, wá¤hrend man wieder bei angeregtem Gesprá¤che und gutem Bier zusammensaáŸ.

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"Ich wei០nicht, wie's Euch geht, Freund Misrah." Der rotbá¤rtige Zaubergeselle hustete, "Aber mich wá¼rd's nach etwas frischer Luft verlangen. Wei០Gott wir sind daran nicht ganz unschuldig an all dem Tabakqualm, aber die Luft in diesem Raume ist nunmehr schier zum Schneiden dick." - "Mir geht's nicht recht viel anders, Bruder Cormac. So laáŸt uns denn etwas frischen Atem an der ká¼hlen Nachtluft schá¶pfen."

"Das ist ein Wort, so wird's gemacht." Cormac griff sich seinen Wanderstock und seinen Krug und so traten die beiden Handwerksgesellen hinaus in die sternenklare Nacht.

"Ahhh, so ist's gleich besser. - Ihr má¶gt mir nicht glauben, Kamerad. Aber Ihr werdet Euch einst noch an meine Worte erinnern, wenn ich Euch nun sage dass die paar Jahre die zwischen uns liegen wirklich etwas ausmachen, wenn's an die Kondition geht."

So recht konnte der Já¼ngere das zwar nicht glauben. Aber wie dem auch sein mochte: Sein breitschultriger Kamerad hatte sich ja zugegebenermaáŸen auch schon zwei oder drei Pints mehr in die Figur geschá¼ttet als er selbst.

"Was fá¼r ein Abend!" fuhr Cormac fort. "Eine Schande nur, dass es in diesem Kaff keine rechten Weiber geben will. Da drin sind's ihrer nur zweie und verzeiht mir wenn ich's laut sag'. Aber wenn's hier nur um diese Beiden geht, dann má¶gen die Dorfburschen sie auch gerne haben." - Misrah nickte, grinsend zustimmend. Die beiden 'Dorfschá¶nheiten' waren auch ihm wohl aufgefallen. Welcher Karren mochte sie wohl einst gestreift haben?

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"HE, IHR DORT!" Genug Reflexe waren offenbar noch da, denn die beiden Hexer schnellten, trotz ihrer angetrunkenen Verfassung, erstaunlich schnell herum.

Es stellte sich heraus, dass es sich bei den beiden Má¤nnern, die da durch die schwere Gasthaustá¼re zu Ihnen in's Freie getreten waren, um ihre vormaligen Pokermitspieler handelte.

"Betrogen habt Ihr!" unterstellte der Grá¶áŸere von Ihnen. "Glaubt Ihr wir haben nicht gesehen was Du Zauselbart vorher fá¼r Kartentricks vollfá¼hrt hast?! - Du gibst uns sofort unser Geld zurá¼ck, Du Trickser! Langfinger! Sonst sollst Du mich kennenlernen!"

"Ich hatt' die á„rmel oben.", gab Cormac ungerá¼hrt zurá¼ck. "So, wie glaubt Ihr há¤tt' ich's anstellen soll'n, dass..." - Noch bevor die beiden Gesellen reagieren konnten, war der Kumpan des GroáŸen mit einem erstaunlich hurtigen Satz nach vorne gestá¼rmt und versetzte dem verdutzten Misrah nun einen wuchtigen Schwinger mit seiner massigen Faust, direkt in das Gesicht hinein. Sich auf seinen Ellenbogen má¼hsam aufrappelnd spuckte der junge Hexer schnaubend vor Verblá¼ffung und Wut zwei seiner Zá¤hne und eine Menge Blut in die Hand. Oh, das wá¼rde er diesen beiden Neanderthalern heimzahlen... Entschlossen rappelte er sich wieder auf die Beine.

Sein Freund und Zunftbruder schien derweil hingegen aber schon im Begriff, sich der beiden Aggressoren wá¼rdig anzunehmen. Misrah hatte schon Einiges gesehen in seinem Leben, aber wie der Kamerad da dreinsprang auf diese Angreifer, das war schon schwer zu faáŸen. Der gedrechselte Wanderstab sauste hin und her links und rechts. Mit solcher Kraft traf er die Burschen, dass es nur so klatschte gegen Schenkel, Bauch und Kopf. Er war sich nicht sicher ob der Mann den Stab oder der Stab den Mann fá¼hrte. Magie gewiáŸ, ein Veitstanz frei von jeder Fessel, ein diabolisches Xylophonspiel auf den Knochen der glá¼cklosen Angreifer.

Mit dumpfem Laut schlugen die Ká¶rper der beiden Tagediebe auf dem Pflaster auf. "Seid Ihr in Ordnung, werter Freund?" - Misrah preáŸte die beiden Zá¤hne zurá¼ck an ihren angestammten Platz, beschrieb mit dem linken Daumen ein Zeichen vor dem Mund und die Kauwerkzeuge saáŸen wieder fest als wá¤re Nichts geschehen. "Sorgt Euch nicht."

"Na, was sagt Ihr, Misrah? - Das war meine Kunst. Ein feines Stá¼ck unseres Handwerks, oder nicht?" - "Fá¼rwahr. Ihr habt Euch schadlos an Ihnen gehalten." Das listige Grinsen des Zaubergesellen verhie០wenig Gutes, als er langsam auf die sich am Boden krá¼mmenden Schlá¤ger zuschritt.

"Nun ist's fá¼r mich an der Reihe..." Er zá¼ckte einen der Lederbeutel von seinem Gá¼rtel und entleerte dessen Inhalt in die linke Handflá¤che. "Was habt Ihr vor?"

"Nun, werter Freund, zeig' ich Euch meine Profession.
Sie ist recht seltsam, aber ná¼tzlich manchmal schon."

Wá¤hrend er diese Worte sprach lie០er das Pulver langsam durch die Finger auf die beiden Niedergeschlagenen rinnen, wá¤hrend er mit seiner Hand eine elypsenfá¶rmige Bewegung á¼ber ihnen beschrieb.

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Der feiste Wirt staunte nicht schlecht. "Ja, da brat' mir doch einer einen Storch!"

Das waren wohl Má¤nner von denen man lernen mochte! Da gingen diese beiden Taugenichtse fá¼r fá¼nf Minuten vor die Tá¼r und nun kehrten sie wieder mit zwei der schá¶nsten Frauen, die ihr Geschlecht wohl je hervorgebracht haben mochte.

Sie hingen schier an ihnen, preáŸten ihre vollen Rundungen an sie, ká¼áŸten sie und kicherten anzá¼glich. Wá¤hrend die beiden jungen Burschen mit ihren feinen Schá¶nheiten den Weg die Treppen hinauf zu den Zimmern nahmen, konnte der Wirt eingedenk seiner eigenen Ehefrau nicht umhin, einen Seufzer voll des Neides von sich zu geben.

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"Hupp!" Misrah rejustierte den Gurt seines Rucksackes und wuchtete das Gewicht des schweren Behá¤ltnisses wieder in eine angenehmere Position. Es war nun fá¼nf Uhr Morgends. Sie hatten sich, so wie er es auch seinem Mitgesellen empfohlen hatte, schon zu frá¼her Stunde aufgemacht.

"Was fá¼r eine Nacht!" sinnierte Cormac, der neben ihm einherschritt. "Ihr glaubt nicht wozu sie so Allem aufgelegt war..." - "Was soll ich glauben, wo ich's mit der Meinen doch selbst am eig'nen Leib erfahren hab'?" grinste Misrah.

"Wahrlich unglaublich ist Eure Art der Magie. - Wunderlich zwar, aber unglaublich..."

"Ihr redet wie im Traume, Freund Cormac. Hat Euch Eure Maid denn gar so sehr zugeritten?" feixte Misrah lachend.

"Oh, Ihr wá¼rdet nicht glauben, was sie..." etwas beschá¤mt wirkend unterbrach er sich selbst und rá¤usperte sich. - "Aber, so sagt an mein Freund: Was soll denn nun wohl aus diesen beiden armen Seelen werden?"

"Ach, da sorgt Euch nicht weiter. Die Kraft des Pulvers hat nicht allzulang Bestand. Schon wá¤hrend wir hier sprechen sind sie vermutlich bereits wieder in alter Gestalt befindlich. - Nur die Erinnerung an diese Nacht, dafá¼r habe ich Sorge getragen, die werden sie Ihr Lebtag behalten..."

"Ein rechter Teufel seid Ihr, Misrah! Aber, das sei gesagt: Einer nach meinem Sinne..."

Das Gelá¤chter der beiden Hexer hallte weit á¼ber die Há¼gel, wá¤hrend sie Sei' an Seit' weiter ihres Weges zogen.


-ENDE-

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Comments

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-comment deleted-

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"Die Gedanken sind frei / Sie fliegen vorbei
Kein Mensch kann sie wissen / Kein Jäger sie schießen
Mit Kugeln und Blei / Die Gedanken sind frei"

Language

Good story, but the language style is kind of strange. They use somekind of very archaic german but live in a modern setting. I wonder if there really is a place in germany where people talk like this...

Old fashioned slang

You're right, the story is written in a very old style of the german language. - Well, I just was in the mood to write it that way. I thought it would kind of fit to the small old village, the kind of dusty image of the journeyman years and so on. And mybe it might even give the german readers a better idea about this tale taking place in a foreign country and that the characters speak in a strange, strong dialect. - Besides that, I just wondered if I would be able to combine the modern setting with the old fashioned language. In my oppinion it turned out to somehow work quite good, as there are not too much typically modern settings and elements used in this story anyway.

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"Die Gedanken sind frei / Sie fliegen vorbei
Kein Mensch kann sie wissen / Kein Jäger sie schießen
Mit Kugeln und Blei / Die Gedanken sind frei"

Old language

I like that old language style. It also feels different enough like it could be if we still had that much magic in our time.

M

P.S: Hattest Du es beim Schreiben eiliger als bei den vorherigen Kapiteln? Mir sind deutlich mehr Buchstabendreher und andere Tippfehler aufgefallen ;)

Martina

@ md

Thx. Kritik angekommen. - Nachbesserungen vorgenommen.

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"Die Gedanken sind frei / Sie fliegen vorbei
Kein Mensch kann sie wissen / Kein Jäger sie schießen
Mit Kugeln und Blei / Die Gedanken sind frei"