Kapitel 2

Nach meiner abermals sehr einfallslosen Challenge war Lena an der Reihe, sie blickte erst der wütend drein blickenden Laura und dann mir ins Gesicht, sie sah meine Verzweiflung und sagte "Na komm Brüderchen, ich gebe dir auch mal eine leichte Aufgabe: Ihr müsste den jeweils anderen zum Lachen bringen. Egal wie!". Sie hatte noch nicht ausgesprochen, da packte mich Laura und kitzelte mich bis ich nicht mehr konnte und lauthals loslachte. Laura war wesentlich stärker als ich, dennoch konnte ich mich kurz losreißen und dachte, mir dass Kitzeln eine gute Taktik wäre. Ich versuchte Laura unter dem Arm zu kitzeln, doch sie konnte meinen Versuch mühelos abwehren. "Guter Versuch Kleiner.", sagte sie und lachte über meinen schlechten Versuch. "Das zählt auch, sie hat über deinen Versuch gelacht." sagte Lena. Sowohl Laura, als auch ich schauten sie erstaunt an. Trotz Lauras Proteste ließ Lena nicht locker und ließ den kleinen Lacher zählen. Damit hatte ich die Challenge "gemeistert", Laura war damit nicht sonderlich zufrieden.
Laura grinste beinahe diabolisch als sie die nächste Challenge verkündete: "Jetzt werdet ihr beide gefordert, tauscht eure Klamotten. Steven, du gehst in dein Zimmer, dann bringe ich dir Lenas Sachen damit du dich umziehen kannst. Wenn du fertig bist rufst du mich wieder rein, damit ich Lena deine Sachen bringen kann." Gesagt, getan, ich wartete in meinem Zimmer und überlegte worauf ich mich nur eingelassen hatte, da klopfte es auch schon. Laura drückte mir ein Bündel in die Hand und sagt nur "Du hast Glück dass Lena mich überzeugen konnte, nicht auch die Unterwäsche zu tauschen." und verschwand wieder.
Ich legte das Bündel auf mein Bett und sah es mir an, vorhin hatte ich nicht wirklich darauf geachtet was die beiden anhaben, zu meiner Erleichterung sah ich, dass eine Hose dabei war. Ich zog mich also aus und die Hose an, diese war sehr eng geschnitten und reichte mir nicht mal bis auf die Knöchel, sodass man meine haarlosen Beine sehen konnte. Der Pullover war viel luftiger, allerdings reichte er mir nur bis über dem Bauchnabel, die Ärmel passten von der Länge ganz gut. Ich rief Laura wieder rein die abermals laut lachen musste, als sie mich sah. Sie nahm meine Klamotten und ging rüber zu Lena. Nach einigen Minuten wurde ich gerufen. Lena sah man kaum an, dass sie Männersachen trug, meine bequeme Jogginghose und mein schwarzes T-Shirt sahen an ihr kein bisschen komisch aus. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, würde ich nicht merken, dass es keine Frauensachen sind.
Meine nächste Challenge war dieses mal wohl überlegt: "Entfernt den Nagellack an meinen Füßen!". Somit konnte ich dem Ganzen etwas gegensteuern, soweit meine Idee. Lena blickte genervt drein, nahm ein Fläschchen Nagellackentferner aus der Box, die immer noch griffbereit stand, ging ins Bad und kam mit Wattepads zurück. Sie wollte gerade anfangen, da sagte Laura "Warte bitte kurz bevor du anfängst, ich gehe noch schnell auf Toilette." Lena bejahte und wartete bis Laura aus dem Zimmer war. Plötzlich fing sie an in Windeseile den Nagellack von meinen Füßen zu entfernen. Ich blickte sie skeptisch an, da drückte sie mir einen in Nagellackentferner getränktes Wattepad in die Hand und sagte "Schnell, hilf mir, dann kann Laura die Challenge nicht abschließen!". Jetzt begriff ich ihre Absicht und legte ebenfalls los. Laura kam gerade zur Tür hinein, als der letzte Nagel vom Lack befreit wurde. Lena und ich feierten uns und freuten uns darüber, dass diese List funktioniert hat. Laura war zunächst ein wenig angefressen aber akzeptierte nach ein paar Minuten ihre Niederlage. Sowohl Lena, als auch Laura waren faire Verlierer.
Während ich mich noch daran erfreute Laura besiegt zu haben, schockte mich Lena mit der nächsten Challenge: "Lass dich im Garten von mir fotografieren." Mir fiel die Kinnlade runter, gerade war sie meine Verbündete, dann fiel sie mir in den Rücken. Ich dachte mir nur, was wenn mich jemand sieht, erinnerte mich dann allerdings, dass das ganze per Video sowieso gesehen wird. "Ok, legen wir los.", sagte ich zu Lena und Lauras Überraschung selbstbewusst. Im Garten musste ich einige Posen nachmachen und wurde dutzende Male von Lena mit ihrem Fotoapparat geknipst. Zum Glück ist unser Garten schwer einsehbar, sodass mich niemand gesehen hat.
Nun war ich es, der diabolisch grinste als ich meine nächste Challenge an Lena mitteilte: "Stell das Video nicht online!". Lena und Laura waren nun in der Zwickmühle, da der Account zwar von beiden genutzt wird, technisch gesehen aber Lena gehörte, reichte es die Challenge nur an sie zu richten. Die beiden waren empört und protestierten, doch ich erinnerte Sie an die Spielregeln. Zähneknirschend versprach Lena zu meiner und auch Lauras Überraschung, das Video nicht zu posten. Eigentlich wollte ich nur das Spiel beenden, aber das war besser. Lena und Laura gerieten beinahe in einen Streit, bis Lena Laura etwas ins Ohr flüsterte und mich beide grinsend ansahen.
"Lass dich so wie du bist von mir in die Disco einladen", sagte Lena und schaute mich grinsend an. Die beiden wollten mich zur Rache also bloß stellen, aber mit sowas hatte ich gerechnet. "Nein, danke ich gebe das Spiel auf.", antwortete ich zum entsetzen meiner Schwestern. "Da das Video ja nicht veröffentlicht wird, kann es keine Abstimmung über meine (und Lauras) Bestrafung geben", lachte ich ihnen entgegen.
"Smart gespielt Brüderchen", erkannte Lena meinen Trick an. Auch Laura meinte "Du bist gar nicht so dumm kleine Schwester."
"Kleine Schwester?!" fragte ich erstaunt. "Ja, so wie du angezogen bist." lachte Laura.
Gute gemacht Steven, dachte ich mir, du hast dich da gut raus gewunden. Nur Schade um meine Beinhaare, wobei auch vorher schon nicht wirklich viele vorhanden waren. Ich hatte mich bereits umgezogen und war wieder am zocken, als Laura und Lena in mein Zimmer kamen, Lena sagte "Wir dürfen zwar das Video nicht posten, aber was ist mit den Fotos?". Mir rutschte das Herz in die Hose. "Das ist der Deal: wir spielen morgen nochmal eine Runde und die Fotos werden gelöscht. Nimmst du an?". Mir blieb nichts anderes übrig als dem Deal zuzustimmen, da einige der Posen auf den Fotos sehr peinlich waren.

Ende Kapitel 2